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Der geplagte Reptilienbesitzer kennt es:
Pubertierende Schildkröten benehmen sich oft ungehörig, sie rauchen, fluchen, stehen am Gartenzaun
und beschimpfen Nachbarn oder unschuldige Passanten und besprühen ihre Panzer mit unflätiger Graffiti.
Sie sind wahrlich keine Zierde eines gepflegten Haushalts!
Jedes gute Zureden ist zwecklos: Nähert man sich ihnen mit festem Schritt und entschlossener Miene,
ziehen sie sich sofort in ihren Panzer zurück, bedecken die Ohren mit dem linken und rechten
Ohrenlappen (Lappus Ohrus sinister und Lappus Ohrus dexter) und machen den Eindruck einer
Schildkröte, die sich in ihren Panzer zurückgezogen hat.
Jede Maßregelung wird mit beredtem Schweigen kommentiert.
Was ist zu tun? Gibt es Hilfe?
Die Antwort lautet: Ja! Wissenschaftler des Eberhardt-Plinck-Institutes
haben nämlich herausgefunden, daß eine Schildkröte im eingezogenen Zustand durchaus des Hörens fähig
ist; allerdings hört sie nur die tiefen Frequenzen, die höheren versickern in den Ohrenlappen.
Da man aber bei der Zurechtweisung einer ungebührlichen Schildkröte immer die Stimme zu heben
pflegt, hört sie folglich gar nichts. Deswegen reden Sie künftig mit tiefer Stimme auf das Tier
ein und verwenden Sie hauptsächlich Wörter, die ein "U" oder "O" enthalten. Wörter mit "A"
sollten Sie nur verwenden, wenn auf das "A" ein "H" folgt. Mein Tip: Machen Sie eine Liste
mit Wörtern, die für Ihr ernstes Gespräch mit Ihrem tierischen Hausgenossen in Frage kommen.
Eine ernste Zurechtweisung in der beschriebenen Art wird sicher nicht ohne Erfolg bleiben, nach
spätestens zwei Stunden gibt die Schildkröte auf und schämt sich.
Aber machen Sie sich nichts vor: Die nächste Entgleisung kommt bestimmt! Am besten Sie trösten
sich mit dem Gedanken, daß die Pubertät bei Schildkröten nur etwa 15 Jahre dauert. Soviel Geduld
sollte Ihnen Ihr Hausfreund doch wert sein, oder?
(c) Bernd Walf