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"Ach", sagte der Maulwurf, der tief unter der Erde in seiner Höhle lebte, "ach, wenn ich doch nur die Sonne sehen könnte. In meiner Höhle ist es immer so dunkel und langweilig. Ich möchte da wohnen, wo es hell und schön ist. Und wo es viel zu sehen gibt. Ich möchte auf einem Baum wohnen!"
Dann packte der Maulwurf etwas zu Essen ein und steckte die Nase aus seiner Höhle. "Hier gefällt es mir besser", sagte er und lief über die Wiese.
Bald traf er eine Amsel, die nach Würmern suchte.
"Was machst du denn hier draußen? fragte die Amsel, "solltest du nicht unter der Erde sein?"
"Da gefällt es mir nicht mehr”, antwortete der Maulwurf, "ich möchte lieber auf einem Baum wohnen."
”Da weiß ich etwas für dich,” sagte die Amsel, ”Siehst du diesen großen Baum am Ende der Wiese? Ganz weit oben ist ein verlassenes Nest von einem Vogel. Dort kannst du wohnen.”
”Das ist eine großartige Idee,” rief der Maulwurf begeistert, ”Dort werde ich einziehen!”
Der Maulwurf lief zu dem Baum und begann zu klettern. Erst fiel es ihm sehr schwer, denn es war es ja nicht gewohnt, aber dann ging es leichter.
Auf einem Ast traf er ein Eichhörnchen, das gerade an einer Nuss nagte.
”Was machst du denn hier oben?” fragte das Eichhörnchen, ”Solltest du nicht unter der Erde sein?”
"Da gefällt es mir nicht mehr”, antwortete der Maulwurf, "ich möchte lieber auf einem Baum wohnen."
”Unter der Erde ist es doch immer angenehm kühl, und hier oben ist es manchmal sehr heiß, wenn die Sonne scheint. Du solltest lieber
wieder in deine Höhle zurück gehen”, riet ihm das Eichhörnchen.
”Ich will aber auf einem Baum wohnen”, sagte der Maulwurf trotzig und kletterte weiter.
Bald traf er einen Specht, der mit dem Schnabel an die Rinde klopfte.
”Was machst du denn hier oben?” fragte der Specht, ”Solltest du nicht unter der Erde sein?”
"Da gefällt es mir nicht mehr”, antwortete der Maulwurf, "ich möchte lieber auf einem Baum wohnen."
”Unter der Erde ist es doch immer trocken, und hier oben ist es manchmal sehr nass, wenn es regnet. Du solltest lieber wieder
in deine Höhle zurück gehen”, riet ihm der Specht.
”Ich will aber auf einem Baum wohnen”, sagte der Maulwurf trotzig und kletterte weiter.
Dann traf er eine Eule, die aus ihrer Höhle schaute und nach Mäusen Ausschau hielt.
”Was machst du denn hier oben?” fragte die Eule, ”Solltest du nicht unter der Erde sein?”
"Da gefällt es mir nicht mehr”, antwortete der Maulwurf, "ich möchte lieber auf einem Baum wohnen."
”Unter der Erde ist es doch immer ruhig, und hier oben ist es manchmal sehr windig, wenn ein Sturm aufzieht. Du solltest lieber
wieder in deine Höhle zurück gehen”, riet ihm die Eule.
”Ich will aber auf einem Baum wohnen”, sagte der Maulwurf trotzig und kletterte weiter.
Endlich erreichte er das Nest. Es war ein schönes, großes Nest und es war mit Federn gepolstert. Der Maulwurf konnte weit hinaus
ins Land sehen, und er konnte hoch in den Himmel schauen und zuschauen, wie sich die Wolken gegenseitig jagten.
”Hier ist es schön, hier werde ich bleiben. Hier gibt es viel zu sehen und es gibt viel frische Luft”, sagte der Maulwurf. Er war
sehr zufrieden. Inzwischen war es Abend geworden und der Maulwurf schlief ein.
Am nächsten Morgen wachte der Maulwurf auf, weil ihm die Sonne auf den Pelz schien. Er reckte sich und hielt die Nase in die Luft.
Aber die Luft war nicht mehr frisch, sondern heiß und stickig. Ihm wurde es viel zu warm in seinem dicken Fell.
”Puuh, ist das heiß hier oben. In meiner Höhle war es immer angenehm kühl. Das Eichhörnchen hatte wohl doch recht gehabt.”
Aber bald verschwand die Sonne hinter dichten, schwarzen Wolken. Plötzlich fiel ein dicker Regentropfen auf seine Nase. Erst einer,
dann zwei, dann drei und dann so viele, dass sein Fell ganz nass wurde.
”Brrr, ist das nass hier oben. In meiner Höhle war es immer angenehm trocken. Der Specht hatte wohl doch recht gehabt.”
Aber bald hörte der Regen wieder auf und der Wind kam. Er blies so stark, dass sich der Maulwurf festhalten musste, sonst wäre er davon geflogen.
”Huii, ist das windig hier oben. In meiner Höhle war es immer angenehm ruhig. Die Eule hatte wohl doch recht gehabt.”
Da sagte der Maulwurf: ”Ich glaube, es ist doch nicht so schön hier auf dem Baum. Ich möchte wieder in meine Höhle zurück.
Da ist es doch viel schöner!”
Er schüttelte sich und kletterte wieder herunter. Er kam an der Eule vorbei, er kam am Specht vorbei und er kam am Eichhörnchen vorbei.
Alles sagten: ”Auf Wiedersehen. Besuche uns doch mal wieder.”
Auf der Wiese begegnete er wieder der Amsel.
”Nanu, wolltest du nicht auf einem Baum wohnen? Dort wo es hell und schön ist und wo es viel frische Luft gibt?” fragte ihn die Amsel.
”Nein, da ist es zu heiß und zu nass und zu windig. Ich will lieber wieder in meiner Höhle unter der Erde wohnen. Da ist es kühl
und trocken und ruhig”, antwortete der Maulwurf und lief weiter.
Endlich war der Maulwurf wieder in seiner Höhle und machte es sich gemütlich.
”Ach, wie schön es hier ist”, sagte er zu sich, ”so hübsch dunkel und kühl und trocken. Und Wind weht hier auch nicht.”
Da saß er wieder zu Hause und war sehr zufrieden. Und er wollte nie wieder woanders wohnen.