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Robinsons Rasen (5)

ER
Beide saßen doch in einem Boot, zogen an einem Strang. Jeder, wie er es am besten konnte. Robinson war auf Grund seiner Zivilisation der Planer, und Freitag...

SIE
... hat den Rasen gemäht.

ER
... hat die Ausführung der Pläne übernommen. Eine natürliche Arbeitsteilung, die ihnen dazu diente, die Natur zu besiegen und zu überleben.

SIE
Im Einklang mit der Natur.

ER
Ja, genau. Und eben das ist es, was dem heutigen Menschen abgeht. Deswegen wünsche ich mir manchmal ein Leben wie Robinson, ein richtiges Leben und nicht eines aus zweiter Hand.

SIE
Ein Leben mit einem Freitag, der den Kleinkram erledigt, damit du ungestört planen kannst, wie du die Natur im Einklang mit ihr besiegen kannst.

ER
Ja, natürlich...
(Er zögert)
Aus deinem Mund klingt das alles so seltsam.

SIE
Glaubt mir, aus deinem Mund klingt es auch nicht viel besser.



ER
Es ist doch nur ein Traum, ein Lebenstraum. Ein Gedanke, dem ich nachhänge. Ein Wunsch, sozusagen.

SIE
Wunschdenken trifft es besser. Du willst kein freies Leben, sondern ein bequemes.

ER
Mein Gott, du kannst einen ganz schön herunterziehen.

SIE
Das sieht nur so aus. Es liegt einfach daran, daß du so hoch fliegst. Verbrenn dir nicht die Flügel, mein Schatz, sonst fällst du ins Meer.

Er schaut eine Weile in das Buch. Dann klappt er es zu und steht auf.

SIE
Was ist los? Willst du nicht weiterlesen?

ER
Nein, ich habe keine Lust mehr. Ich gehe jetzt die Natur besiegen. Ich mähe den Rasen, es ist mal wieder nötig.

SIE
Fein. Und dein Freitag kocht dir nachher einen schönen Kaffee.

(c) Bernd Walf

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