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Am nächsten Morgen schlief ich nicht ganz so lang, wie ich mir gestern noch vorgenommen hatte. Der gestrige Abend verlief
auch nicht mehr so schön, wie ich mir das vorgestellt hatte. Wir aßen ziemlich schweigsam zu Ende. Ich war beleidigt und
hatte das Thema nicht mehr angeschnitten. Und heute sah ich, ganz anders als geplant, einem arbeitsreichen Tag entgegen.
Nach einem hastigen Frühstück stand ich nun, mit Eimer und Lappen bewaffnet, vor dem ersten Fenster. Es war das kleinste.
Ich tauchte den Lappen ins Wasser und begann, lustlos auf der Scheibe herumzuwischen. Ein Drittel der Feuchtigkeit lief
mir den Ärmel hinunter, ein weiteres sammelte sich auf der Fensterbank. Vielleicht sollte ich weniger nehmen. Ja, das
ging besser. War doch nicht so schwer. Was kam jetzt, ach so, trockenwischen. Erst mit dem Lappen, dann mit einer alten
Zeitung. Ich hielt mich genau an die Anweisungen, Innenfenster, dann Außenseite. Nass wischen, trocken wischen. Nach
einer Stunde war ich fertig. Mit dem kleinen Fenster. Gegen Mittag hatte ich auch das zweite Fenster geputzt, immerhin
war es etwas größer. Ich war stolz auf mich. Ich fand zwar, dass ich nicht sonderlich schnell vorankam, aber dafür war
ich gründlich. Bis plötzlich die Sonne schien. Ich traute meinen Augen nicht! Beide Fenster waren voller Streifen, im
Gegenlicht sahen sie viel schlimmer aus als vorher! Bis zwei Uhr bearbeitete ich die Fenster wieder mit der Zeitung.
Endlich keine Putzstreifen mehr. Vielleicht lag es auch daran, dass die Sonne wieder hinter einer dicken Wolke verschwunden
ist. Egal. Das dritte Fenster kam an die Reihe. Das dritte von insgesamt sieben. Ein neuer Eimer mit frischem Wasser musste
her. Obwohl ich keineswegs der Meinung war, die Fenster seien so schmutzig, dass sie einer Reinigung bedürfen, war das Wasser
doch sehr trübe geworden. Eigentlich erstaunlich.
Das dritte Fenster schaffte ich in einer Stunde! Mit Trockenreiben und allem! Langsam hatte ich den Bogen wohl raus. Danach
machte ich erst einmal eine Pause. Ich hatte sie mir redlich verdient. Leider fiel es mir nach einer Stunde Ruhe außerordentlich
schwer, wieder an die Arbeit zu gehen. Trotzdem: auch das vierte Fenster musste heute fallen! Ich war es mir schuldig. Allerdings
brauchte ich diesmal wieder etwas länger. Aber egal: die Arbeit war getan. Vier von Sieben. Immerhin. Eigentlich hätte ich ja
alle putzen sollen und dann war da noch das Bad. Nein, unmöglich. Absolut unmöglich. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie man
das bewältigen sollte, außer vielleicht, wenn man schludert. Aber das war nicht meine Art. Wenn ich etwas anfange, dann mache
ich es auch richtig. Die anderen Fenster konnte ich ja schließlich auch nächste Woche putzen. Feierabend.