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Der kleine Seehund lag auf einem Felsen und schaute auf das Meer. Es war eine sternenklare Nacht und der Mond warf
glitzernde Diamanten auf die tanzenden Wellen. Der kleine Seehund seufzte und dachte: "Ach, wenn ich doch nur Freunde
hätte, mit denen ich spielen könnte! Wir könnten Wettschwimmen machen und uns Geschichten erzählen und miteinander
lachen. Ach, wie schön wäre das!" Und wieder seufzte er tief und eine kleine Träne lief ihm über das Seehundgesicht.
Auf einem anderen Felsen in der Nähe schlief eine Möwe. Die traurigen Seufzer des kleinen Seehundes hatten sie aufgeweckt.
Sie flog herüber und fragte: "Warum bist du so traurig? Es ist eine schöne Nacht und der Mond scheint. Es gibt doch
keinen Grund, so traurig zu sein."
"Ach, Möwe", erwiderte der kleine Seehund, "du hast es gut. Du fliegst jeden Tag mit deinen Freunden über das Land, du
lachst und du spielst und du tanzt auf dem Wind mit so vielen anderen Möwen. Aber ich bin ganz allein. Wenn hier doch nur
andere Seehunde wären, mit denen ich lustig sein kann!" Die Möwe dachte einen Augenblick nach.
"Ich habe hier in der Nähe auch keine anderen Seehunde gesehen, aber ich habe einmal gehört,
dass es weit fort von hier viele andere deiner Art gibt. Weit über das Meer an der anderen Küste, da sollen sie sein.
Das hat mir eine graue Gans erzählt, die jedes Jahr nach Süden fliegt."
"Aber wie soll ich denn da hin kommen, so weit kann ich nicht schwimmen!" rief der kleine Seehund.
"Das weiß ich leider auch nicht", bedauerte die Möwe, "aber frage doch einmal die alte Auster, sie kennt viele Dinge und weiß immer Rat."
"Ja, das werde ich tun, gleich morgen frage ich sie. Vielen Dank, Möwe."
"Gern geschehen" murmelte die Möwe schläfrig, "und viel Glück!".
Einen Moment später saß sie schon wieder auf ihrem Felsen und war eingenickt.
Inzwischen war es früher Tag geworden. Der kleine Seehund hatte vor Aufregung kaum geschlafen. Nachdem er gefrühstückt
hatte, machte er sich gleich auf die Suche nach der Auster. Schließlich fand er sie am Fuß der großen Klippen. Vorsichtig
klopfte er mit seiner Nase an die Schale. Nach einer kleinen Weile öffnete sie sich einen kleinen Spalt und er hörte eine
dumpfe Stimme: "Wer stört mich?"
"Entschuldige bitte, ich bin es, der kleine Seehund". Seine Stimme zitterte ein bißchen.
"Und was willst du?" brummelte die Auster.