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Die Stimme war wie Brausen und Gurgeln und Gluckern auf einmal.
"Ich war es", piepste der kleine Seehund, denn er hatte einen mächtigen Schrecken bekommen, als der riesige Wellenkönig vor ihm auftauchte.
"Und was willst du von mir?", brauste es wieder.
"Ich möchte dahin, wo die anderen Seehunde sind, denn ich bin hier so einsam und habe keine Freunde. Kannst du mir helfen?"
"Ha ha ha", donnerte die Stimme, dass es sich anhörte wie der schlimmste Sturmwind, "wenn es weiter nichts ist. Schließlich bin ich der Wellenkönig! Bist du bereit?"
"Ja", antwortete der kleine Seehund ängstlich. Er hätte gern gewusst, wozu er bereit sein sollte. Plötzlich wurde er von einer riesigen
Hand ganz aus Meerwasser emporgehoben und über den Ozean getragen. Das Wasser spritzte ihm nur so um die Ohren und der Wind zauste
an seinen Schnurrbarthaaren. Ihm war, als würde er fliegen, gerade so wie die Möwen, denen er oft nachsah, wenn sie um die Klippen
segelten.
Der Wellenkönig lachte und meine: "Na, wie gefällt dir das?" "G-g-g ut", stammelte der kleine Seehund, denn Angst hatte er doch.
"Ha ha ha, das freut mich aber", lachte der Wellenkönig wieder. Weiter ging die rasende Fahrt. Der Wellenkönig trug den
kleinen Seehund quer über den Ozean, bis zur Küste an der anderen Seite. Er wusste nämlich, dass dort andere Seehunde waren. Er war
der Wellenkönig, er wusste immer, was im Meer vor sich ging. Als der Morgen graute, waren sie endlich da. Der Wellenkönig legte den
kleinen Seehund vorsichtig auf einer Sandbank ab. Er wurde kleiner und kleiner und war bald nicht mehr zu sehen, und auch sein Lachen
wurde immer leiser.
"Danke, Wellenkönig", rief der kleine Seehund ihm nach, als er wieder zu Atem kam.
"Wer bist du denn?" hörte er plötzlich eine Stimme. Der kleine Seehund sah sich um und konnte kaum seinen Augen trauen! Die ganze Sandbank war voller Seehunde!
"Der Wellenkönig hat mich hergebracht. Ich bin auf der Suche nach Freunden.", antwortete der kleine Seehund.
"Na, Freunde hast du jetzt ja gefunden" sagte der Seehund von der Sandbank lachend und alle anderen Seehunde nickten zustimmend.
Jetzt war der kleine Seehund nicht mehr einsam und traurig. Er spielte mit seinen neuen Freunden, er erzählte Geschichten mit ihnen,
er schwamm mit ihnen um die Wette und er war sehr glücklich. Und manchmal, wenn der Wind ganz still ist und die Wellen ganz ruhig,
dann kann er den Wellenkönig lachen hören, weit draußen hinter dem Horizont.
(c) Bernd Walf