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Teufelspakt (2)

"Guten Abend."
Seine sonore Stimme füllte den Raum. Langsam fand ich meine Sprache wieder.
"Ääh, guten Abend, Herr....?"
"Nennen sie mich einfach Satan, ohne Herr, das langt schon. Alle Teufel heißen so."
"Ich bin etwas verwundert über ihre ... Kleidung."
Ich gewann wieder mein Selbstbewusstsein. Es hat also doch geklappt, nun wollte ich es auch durchziehen. Ich würde viel Gutes tun können, mit der Hilfe des Teufels, und meine Seele würde er niemals kriegen. Dafür würde ich schon sorgen.
"Ach so, das. Wir haben einen neuen Außendienstleiter. Der meinte, wir müssten mit der Zeit gehen. Wir leben ja nicht mehr im Mittelalter. Leider. Schöne Zeiten waren das damals."
"Ehrlich gesagt, Sie machen mir keinen besonders teuflischen Eindruck."
"Mein lieber Freund, wie sollen wir denn jemals eine Seele bekommen, wenn die Leute bei unserem Anblick gleich tot umfallen?"
"Da ist was dran."
"Es war nett, mit Ihnen zu plaudern, aber wir wollen jetzt doch zum Geschäftlichen kommen, nicht wahr? Was haben Sie denn für Wünsche?"
Er lächelte mich aufmunternd an.
"Geld. Viel Geld."
"Natürlich, das wollen die meisten Leute. Darf ich Ihnen einen Vorschlag machen?"
"Nur zu."
"Wir können Ihnen natürlich ein Konto einrichten oder dergleichen, aber dann bekommen Sie sicherlich Probleme mit der Steuer. Wie wollen Sie das Geld erklären? Wollen Sie sagen, Sie hätten es vom Teufel?"

"Natürlich nicht!"
"Natürlich. Wenn wir Ihnen aber die Fähigkeit verleihen, bereits am Donnerstag die Lottozahlen zu wissen, dann wären Sie fein raus. Sie gelten einfach nur als Glückspilz und der Gewinn ist steuerfrei. Was sagen Sie dazu?"
"Hört sich gut an!"
"Das freut mich. Sie können sich ja vorstellen, dass wir keinen Wert auf allzu große Publicity legen. Es dürfen keine Spuren zu uns führen. Wir arbeiten lieber im Hintergrund."
"Kann ich gut verstehen."
"Also schön. Sie werden also die Gewinnzahlen bereits am Donnerstag erfahren. Dann füllen Sie nur noch Ihren Lottozettel aus und dann wird kassiert. Sie werden natürlich verstehen, dass wir das nicht umsonst machen können. Der Preis dafür ist Ihre Seele."
"Einen Moment noch. Mit dem Geld kann ich doch machen, was ich will?"
"Natürlich."
"Kann ich auch Gutes tun? Armen helfen, Spenden, Krankenhäuser bauen und so weiter? Gibt das keine Probleme?"
Der Teufel grinste amüsiert. Er breitete die Arme aus.
"Natürlich können Sie das. Kein Problem. Wissen Sie nicht, dass das Gute manchmal das Böse gebiert? So gesehen kann es uns nur recht sein."
"Gut, ich wollte es nur wissen."
Eigentlich hatte ich mit etwas Gegenwehr bei dem Punkt gerechnet. Vielleicht hätte ich da bereits stutzig werden sollen. Der Kerl war verbindlich wie ein Vertreter, und ebenso glatt. Wenn die Hörner nicht gewesen wären, hätte man meinen können er käme von einer Bausparkasse.
"Der Preis ist also meine Seele?"
"Das ist richtig."

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