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JOSEF:
"Doch, das war schon gut. Wenn sie hergekommen ist, hab ich gesagt, dass ich kein Geld mehr hätte. Dann hat sie bezahlt und mich heimgebracht."
GEORG:
"Ei, du bist vielleicht ein Fuchs! Säuft und lässt die Frau bezahlen."
JOSEF:
"Mei, ich hatte nicht viel Geld. Aber als sie dann gestorben ist, da is keiner mehr gekommen. Ich hab selber bezahlen müssen.
Das war schon hart, damals."
(Kurzes Schweigen)
HEINER:
"Ich hab mal gehört, in Afrika geht man am Todestag von Angehörigen dahin, wo sie gestorben sind und feiert ihr Andenken."
GEORG:
"Das ist nicht schlecht. Das könnten wir auch machen."
JOSEF:
"Nein, das geht nicht. Meine Frau ist in Bayern gestorben. Das ist zu weit weg."
GEORG:
"Ei, dann gehen mir eben woanders hin, wo's so ähnlich ist. Wenn einer im Garten gestorben ist, dann gehen wir in den Garten
und feiern da das Andenken von unseren Lieben, mit Schlachtplatte und Bier. Wie in Afrika."
HEINER:
"Ich glaub, in Afrika gibt's gar kein Bier."
JOSEF:
"Irgend ein Bier werden sie schon haben, da unten. Wahrscheinlich ein Schwarzbier. Was es halt gibt, wenn sie ins Wirtshaus gehen,
die Afrikaner."
HEINER:
"Ob es da überhaupt Wirtshäuser gibt? Da gibt’s doch nur Hütten aus Gras. Das hab ich mal im Fernsehn gesehen."
JOSEF:
"Ist doch wurscht. Mir gehen ja nicht nach Afrika, da ist ja keiner gestorben, den wir kennen."
HEINER:
"Das stimmt."
JOSEF:
"Wir machen das so: Wir nennen das den "Memoriam-Tag". Das würde sie sicher freuen, meine Frau. Ganz sicher. Und dann wird gefeiert.
Da wo wir uns erinnern können. Wo sind sie denn gestorben, euere Frauen?"
GEORG:
"Meine Frau ist im Haus gestorben. Im Wohnzimmer."
JOSEF:
"Dann feiern wir deinen "Memoriam-Tag" auch im Zimmer, bei dir. Wir holen was zum Essen und zum Trinken und feiern den "Memoriam-Tag". Das wird schön."
HEINER:
"Meine hat ehrenamtlich in der Bahnhofsmission gearbeitet. Da ist sie auch eines Tages umgefallen. War gleich tot."