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Die Menschen hatten es eines Tages satt, in Holzhäusern zu leben. Es war kalt und zugig darin und manchmal brannten
sie sogar ab. Außerdem hatten sie nun nicht mehr so viel Holz, denn die Wälder waren fort. Sie wollten etwas Besseres,
etwas Beständigeres, etwas, das zu ihnen passte. Also bauten sie Steinhäuser. Steine gab es ganz in der Nähe und Steine
hielten lange, jedenfalls länger als Holz. Die Menschen konnten nun viel größere Häuser bauen, weil die Steine so stabil
waren und so unveränderlich. Sie konnten nun auch viel mehr Häuser bauen, denn es gab genug Steine. Man mußte sie nur
holen. So viele Steine. Die Stadt wuchs immer schneller.
Eines Tages war von Hartstein nur noch die Hälfte da, und auch Altstein hatte ein Loch in seiner Seite. Nur Kleestein
war noch unversehrt, aber sein grüner Flaum auf der Haut war fort, nur Sand war geblieben.
"Ich werde bald fort sein", meinte Hartstein traurig.
"Ob es mit diesem Ding zu tun hat, da auf uns zu kommt?", fragte Kleestein.
"Ich weiß es nicht, ich habe so etwas noch nie gesehen."
Altstein hatte es aufgegeben, seine Gefährten zu beruhigen. Er kannte nur den Wechsel der Jahreszeiten und den Wechsel
des Wetters. Es hatte noch nie erlebt, daß sich die Welt so sehr ändern konnte. Was dieser seltsame Fleck war, der sich
immer weiter ausbreitete und immer näher kam, das wußte er nicht. Er konnte sich nicht einmal vorstellen, was es war.
Er spürte plötzlich etwas, das er nicht kannte. Er spürte Angst.
"Wird es uns vernichten?", fragte Kleestein.
"Ich weiß es nicht."
Bald darauf war Hartstein verschwunden.
Die Menschen bauten immer schneller und immer mehr und immer größer. Einige Häuser waren beinahe schon so
hoch wie der große Berg beim Steinbruch. Sie brauchten immer mehr Steine und immer mehr Platz, aber Platz gab
es ja genug, Platz gab es bis zum Horizont und Steine waren auch genug da. Ein ganzer Berg von Steinen. Die Menschen
freuten sich, weil sie so erfolgreich waren und weil sie so eine schöne große Stadt hatten und weil die Landschaft
so hübsch war. In der Nähe ihrer Stadt standen zwei Berge, ein Großer und ein Kleiner. Sie hießen "Die drei Riesen" und
nur die ganz alten Leute wußten noch, warum.